Schwierigkeit a-Laute

udtale.de Aussprache im Unterricht Schwierigkeiten und Fehler

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 Das Wichtigste

Zu den a-Lauten gehören die Vokale [ɑ̈] (prale), [æ] (kat) und [ɛ] (nabo). Wann welcher a-Laut gesprochen wird, ist relativ zuverlässig anhand der lautlichen Umgebung vorhersagbar.

Schwierigkeiten können sich aus folgenden Ursachen ergeben:

  • Den Lernerinnen und Lernern wissen nicht, in welchen Lautzusammenhängen, die jeweiligen a-Laute auftreten. Die Schreibung verschiedener Laute als a ist dabei wenig hilfreich und sorgt eher für Verunsicherung.
  • Die Laute [ɛ] (nabo) und [æ] (kat) liegen in der Lautbildung relativ nah beieinander und sind für deutschsprachige Lernerinnen und Lerner schwer zu unterscheiden. Auch der Laut [e̞] (læser) liegt artikulatorisch nah bei diesen a-Lauten.
  • Den Laut [æ] (kat) gibt es im Deutschen nicht.
  • Den Vokal [ɑ̈] (prale) gibt es zwar auch im Deutschen, aber Lernerinnen und Lerner mit ausgeprägt norddeutscher Aussprache sprechen stattdessen unterschiedliche Laute für langes und kurzes a, nämlich ein hinteres [ɑ] bei Länge (Lage) und ein vorderes [a] bei Kürze (Lack).
  • Schwierig ist für norddeutsche Lernerinnen und Lerner auch, dass der Laut [ɛ] (nabo) in norddeutscher Aussprache nur kurz auftreten kann. Im Dänischen gibt es dagegen nur langes [ɛ] (nabo), dafür aber als kurze Entsprechung den artikulatorisch ähnlichen Laut [æ] (kat).
  • Schwierigkeiten kann außerdem die Schreibung von [ɑ̈] (prale) nach r als e oder æ (wie in rem und træt ) bereiten, ebenso die Schreibung ar oder are (wie in nar oder fare ).
 Typische Fehler
  • Typische Fehler bei den a-Lauten auf Grund von fehlendem Wissen über ihre Verteilung resultieren darin, dass falsche a-Laute eingesetzt werden, wie z. B. bei kaffe oder dame .
  • Typische Fehler bei den a-Lauten auf Grund von artikulatorischen Schwierigkeiten treten besonders beim Laut [æ] (kat) auf, weil er ähnlich – aber nicht identisch – zu den deutschen Vokalen in Kette und Katze ist. Wenn der Laut noch nicht konzeptuell angelegt ist, kommt es leicht zu Interferenzen, z. B. in kat .
  • Für Lernerinnen und Lerner mit stark ausgeprägtem norddeutschen Regiolekt ist typisch, dass sie bei langem [ɑ̈] (prale) eine zu weit hinten geprochene Variante sprechen, also z. B. prale . Bei kurzem [ɑ̈] (prale) sprechen sie umgekehrt häufig eine zu weit vorn liegende Variante, also z. B. kaffe .
  • Fehler beim Laut [ɛ] (nabo) kommen auch dadurch zustande, dass es diesen Laut im Norddeutschen nicht als Langvokal gibt (Interferenzen), etwa wie in nabo .
  • Das Schriftbild kann für die a-Laute problematisch sein, wenn sie nach r mit e oder æ geschrieben werden. Hier kann das Schriftbild dazu verleiten einen e-Laut oder einen ä-Laut zu realisieren, z. B. bei rem oder træt (schriftbasierte Fehler).
  • Auch die Schreibung von langem [ɑ̈] (prale) als ar oder are kann zu einer fehlerhaften schriftnahen Aussprache führen, wie z. B. als fare (schriftbasierte Fehler).
 Praktische Tipps

Fehler diagnostizieren:

  • Mit Hilfe einer Fehlerdiagnose sollte zunächst geprüft werden, ob die Lernerin oder der Lerner a-Laute in ihren Kontexten richtig bilden kann.
  • Dazu sollten alle a-Laute – [ɑ̈] (prale), [æ] (kat), [ɛ] (nabo) – einzeln geprüft werden und der jeweilig vorliegende Fehlertyp ausgemacht werden.
  • Je nach Fehlertyp bieten sich unterschiedliche Herangehensweisen an, die bei der Beschreibung zu den Fehlertypen gefunden werden kann.
ð Phonetik