Lautschrift im Unterricht

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 Das Wichtigste

Es gibt Argumente für und gegen den Einsatz von Lautschrift im Unterricht. Da es für das Dänische mehrere konkurrierende Transkriptionssysteme gibt, ergeben sich außerdem Schwierigkeiten bei der Auswahl eines geeigneten Systems.

udtale.de empfiehlt bei der Entscheidung für oder gegen den Einsatz von Lautschrift im Unterricht und bei der Auswahl des verwendeten Transkriptionssystems nach praktischen Gesichtspunkten vorzugehen (z. B. verwendete Lautschrift in Wörterbüchern und Lehrwerken). Wir empfehlen in jedem Fall (auch) Huskeord zu verwenden.

 Literatur

Auch in der englischen Fremdsprachendidaktik muss sich mit diesem Problem auseinandersetzen. Lesenswert sind die Ausführungen von Holger Schmitt (S. 75–77) zum Einsatz des IPA-Transkriptionssystems im Unterricht.

  • Schmitt, Holger. 2016. Teaching English Pronunciation. A textbook for the German-speaking countries. Heidelberg: Winter.
 Hintergrund

Der Einsatz von Lautschrift im Unterricht ist ein viel diskutiertes Thema. Auf der Seite der Nachteile stehen unter anderem die mögliche Überforderung der Lernerinnen und Lerner durch ein zusätzliches Schriftsystem und die mögliche Verwirrung, die das Nebeneinander von Schrift- und Lautzeichen bedeuten kann.

Zu den Vorteilen hingegen kann die Erweiterung der Lernerautonomie gezählt werden, weil die Lautschrift eine verlässliche Informationsquelle zur richtigen Aussprache darstellt – anders als die Orthographie. So können Lautunterschiede, die durch die Orthographie nicht deutlich werden, anhand von Lautschriftsymbolen eindeutig gekennzeichnet werden. Darüber hinaus macht eine sorgfältig erarbeitete Transkription den Einsatz von Behelfssystemen überflüssig, die möglicherweise durch falsche Darstellungen eher schaden als helfen (z. B. quasi-orthographische Transkription wie etwa küggen für køkken , die in Einzelfällen trotzdem unterstützend eingesetzt werden kann). Der Einsatz von Lautschriftsymbolen verdeutlicht außerdem die Unterscheidung von Schreibung und Lautung.

Insgesamt kann Lautschrift also durchaus ein nützliches Werkzeug bei der expliziten Aussprachevermittlung darstellen.

Trotz aller Vorteile sollte Lautschrift im Unterricht aber nur dort eingesetzt werden, wo sie auch wirklich konkret hilfreich ist. Es ist kein Selbstzweck, dass Lernerinnen und Lerner ein komplexes IPA-Zeichensystem auswendig lernen und anwenden können, aber es ist für sie nützlich, eine Lautschrift für relevante Laute lesen zu können. Die Huskeord können dabei die Transkription ergänzen oder ersetzen.

 Praktische Tipps

Für die Verwendung der Lautschrift im Dänischunterricht ergibt sich die Schwierigkeit, dass mehrere konkurrierende Lautschriftsysteme nebeneinander existieren. Dieser Umstand führt dazu, dass Lernerinnen und Lerner unter Umständen in unterschiedlichen Medien unterschiedliche Transkriptionen für denselben Laut oder dasselbe Wort finden. Auch für Lehrpersonen ist diese Vielfalt oft nur schwer zu durchdringen.

Im Unterricht sollte einheitlich nur ein Transkriptionssystem verwendet werden. Die Auswahl zu treffen ist aber nicht leicht, weil in verschiedenen, parallel genutzten Medien womöglich unterschiedliche Systeme verwendet werden. So verwendet Den Danske Ordbog eine andere Lautschrift als beispielsweise Langenscheidt online, und diese unterscheiden sich wiederum unter Umständen vom verwendeten Lehrwerk. Auf udtale.de nutzen wir vor allem die Kieler Transkription, eine relativ enge IPA-Transkription, die Unterschiede zwischen dänischen, deutschen und englischen Lauten deutlich macht und deshalb für den Umgang mit Dänisch als Fremdsprache besonders geeignet ist.

Lehrpersonen können deshalb vor der Aufgabe stehen, Lautschrift von einem Transkriptionssystem in ein anderes zu übersetzen. Hilfestellung bieten dafür auf udtale.de die Hinweise zur Transkription bei jedem einzelnen Laut (z. B. hier). Außerdem bietet udtale.de einen Lautschriftkonverter, der besonders zu empfehlen ist, wenn ganze Wörter transkribiert werden müssen (z. B. bei der Aufgabenerstellung).

In den Beispielaufgaben zur expliziten Förderung bestimmter Laute kommen Lautsymbole der Kieler Transkription immer dann zum Einsatz, wenn sie sinnvoll sind, um lautliche Unterschiede schriftlich festzuhalten. Die Lautsymbole werden hier immer mit Huskeord ergänzt.

 Lautschriftkonverter