Lange Konsonanten

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Während die Länge (oder Kürze) von Vokalen recht bekannt ist, werden Längenunterschiede bei Konsonanten etwa im Schulunterricht in der Regel kaum thematisiert. Prinzipiell können aber durchaus auch Konsonanten lang gesprochen werden. Im Dänischen kommen [m] (mand), [n] (næse), [ŋ] (sanger), [l] (luft) und [ð̞] (mad) sowohl kurz als auch lang vor, [ð̞] zusätzlich auch überlang (siehe die Beispiele unten).

Länge wird in IPA mit dem nachgestellten Zeichen [ː] markiert ([mː] usw.). In manchen Darstellungen werden lange Konsonanten stattdessen doppelt geschrieben ([mm] usw.) oder durch eine Kombination aus einem gewöhnlichen und einem identischen silbischen Konsonanten wiedergegeben ([mm̩]).

Die drei langen Nasale [mː], [nː] und [ŋː] können nach betonten Vokalen vorkommen. In älterer, betont deutlicher oder formeller Aussprache kann statt dessen [mən], [nən] und [ŋən] gesprochen werden. Auf diese ältere Aussprachevarianten geht auch die Schreibung mit men, nen, nden und ngen historisch zurück. Unterrichtet werden sollte jedoch die Aussprache mit langen Nasalen, die in moderner Alltagssprache verwendet wird. Auch in norddeutscher Umgangssprache kommen lange Nasale in ganz vergleichbaren Fällen vor.

Auch im Zusammenhang mit optionalem Schwa spielen lange Konsonanten eine Rolle. Hier können anstelle der Lautfolgen aus Konsonant + [ə] auch die jeweiligen Konsonanten lang gesprochen werden, also z. B. statt [mə] auch [mː] (siehe die Beispiele unten). Bei weichem d ([ð̞]) kann diese Ersetzung gewissermaßen doppelt stattfinden, sodass anstelle der Lautfolge [ð̞əð̞ə] ein überlanges weiches d gesprochen wird ([ð̞ːː]).

Lautdänischdänisch (optionales Schwa)norddeutsch
[mː]
kommen [kʰʌ̞̈] stemme [ˈsd̥e̞mə] oder [ˈsd̥e̞]stimmen [ʃtɪ]
[nː]kunnen [kʰu]finde [ˈfe̝nə] oder [ˈfe̝]rennen [ʁɛ]
[ŋː]ingen [e̝ŋː]penge [ˈpʰe̞ŋə] oder [pʰe̞ŋː]ngen [hɛŋː]
[lː]
pille [ˈpʰe̝lə] oder [pʰe̝]
[ð̞ː]redde [ˈʁe̞ð̞ə] oder [ʁe̞ð̞ː]
[ð̞ːː] reddede [ˈʁe̞ð̞əð̞ə] oder [ʁe̞ð̞ːː]
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