Lenisierung

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Als Lenisierung beschreibt man einen Sprachwandelprozess, der im Dänischen dazu geführt hat, dass ursprünglich aspirierte oder affrizierte Plosive heute in den allermeisten Fällen ohne Aspiration oder Affrizierung gebildet werden. Wörter, in denen früher [pʰ] (post), [tˢ] (tak) und [kʰ] (kaffe) gesprochen wurde, werden heute also stattdessen praktisch immer mit [b̥] (bold), [d̥] (dansk) und [ɡ̊] (gul) gesprochen. Nur am Beginn betonter Silben ist dieser Sprachwandel nicht eingetreten.

Von wenigen Ausnahmen abgesehen kommen aspirierte bzw. affrizierte Plosive heute nur noch am Beginn betonter Silben vor, überall anders sind sie heute (fast) unmöglich.

In der Schreibung ist aber der ältere Zustand erhalten geblieben. Deshalb gibt es (außer am Beginn betonter Silben) mehrere mögliche Schreibweisen für denselben Laut:

LautSchreibung mit Buchstaben für stimmhaften LautSchreibung mit Buchstaben für stimmlosen Laut
[b̥]be , skrubbe type , mappe , op , spille
[d̥] bredde , lidt pote , rette , tit , sten
[ɡ̊]ligge , sgu menneske , pakke , tak , skrige

Sprechern mit Dänisch als Erstsprache ist die Existenz der Lenisierung in der Regel nicht bewusst. Deshalb fällt es ihnen häufig schwer, sie in Fremdsprachen nicht anzuwenden; sie ist typisch für einen dänischen Akzent in anderen Sprachen.

Im Deutschen sprechen sie dann z. B. Klabbe, dde und Hagge für deutsch Klappe, tte und Hacke.

Solche Formen (mit unaspirierten statt aspirierter Konsonanten) finden sich in Norddeutschland auch oft bei Sprechern mit Deutsch als Erstsprache.

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