Das [ʁ] ist ein stimmhafter uvularer Frikativ oder Approximant.
Der Zungenrücken liegt unterhalb des Zäpfchens. Die Passage für die Atemluft kann dadurch so eng werden, dass beim Ausströmen ein Reibegeräusch erzeugt; der Laut kann aber auch mit einer etwas weiteren Passage und ohne Reibegeräusch gebildet werden. Das Gaumensegel ist währenddessen angehoben, sodass der Weg durch den Nasenraum verschlossen ist. Die Stimmlippen im Kehlkopf vibrieren; der Laut ist stimmhaft.
Positionen und Varianten
Das [ʁ] kommt nur vor betonten Vokalen vor.
(de) Im Deutschen
Das deutsche r in z. B. raten oder Brief wird von vielen Sprechern mit ungefähr demselben Laut gesprochen.
Allerdings gibt es hier im Deutschen Variation: Manche Sprecher – vor allem Sprecher aus dem bayrischen Raum, aber auch ältere Sprecher aus ländlichen Regionen Norddeutschlands – sprechen das deutsche r als gerollten Zungenspitzenlaut ([r]). Andere sprechen, besonders in deutlicher Aussprache, ein gerolltes Zäpfchen-r, das dem beim Gurgeln entstehenden Geräusch ähnelt ([ʀ]) In norddeutscher Umgangssprache bilden viele das r etwas weiter vorn, mit dem Zungenrücken eher unterhalb des Gaumensegels als unterhalb des Zäpfchens [ɣ̠].
Das französische r (wie in rouge) kommt dem dänischen r am nächsten.
Anders als im Dänischen kann r im Deutschen auch nach betonten Vokalen vorkommen (Schwere, Barren.
In der Schreibung wird [ʁ] im Deutschen durch r (wie in raten oder rrBarren) wiedergegeben, selten in ursprünglich griechischen Wörtern als rh (Rheuma).